Erste-Hilfe-Kurse: Entstehungsgeschichte
Im Jahre 1888 starben bei einem Betriebsunfall in Berlin einige Zimmerleute. Ihre Kollegen standen hilflos dabei und mussten zusehen, da sie selbst über keinerlei medizinische Kenntnisse verfügten und somit auch keine Hilfe leisten konnten.
Medizinisches Wissen war seinerzeit ein Privileg der Ärzteschaft und, in geringem Maße, ihrer zivilen und militärischen Helfer. Aus ihrer persönlichen Betroffenheit beschlossen die Zimmerleute, dies zu ändern. Sie machten sich auf, jemanden zu suchen, der ihnen das Helfen beibringen würde. Die Suche gestaltete sich schwierig, doch schließlich fanden sich Ärzte, die bereit waren, den Arbeitern Kenntnisse zur Erstversorgung bei Unfällen zu vermitteln. Die in diesen Kursen Ausgebildeten organisierten sich in Gruppen, die Hilfe anbieten wollten. Da sie Arbeiter waren und selbstlos wie der Samariter aus dem biblischen Gleichnis helfen wollten, nannten sie sich Arbeiter-Samariter-Bund.
Die Ausbildung, die vor 1888 der Anlass zur Gründung des Arbeiter-Samariter-Bundes war, nimmt auch heute noch einen wichtigen Platz im Verband ein. Nahezu jede regionale Gliederung bietet heute Kurse in lebensrettenden Sofortmaßnahmen und in der Ausbildung zur Ersten Hilfe an. Der Verband war maßgeblich daran beteiligt, dass die Herz-Lungen-Wiederbelebung Bestandteil der Breitenausbildung wurde.
Mit der sich wandelnden Nachfrage nach Kursen wurden neue Ausbildungsangebote geschaffen: So wurde, aufgrund der unterschiedlichen Physiologie, ein eigener Kurs für Erste Hilfe bei Kindernotfällen entwickelt, der sich großer Nachfrage erfreut. In den vergangenen Jahren ist es dem Arbeiter-Samariter-Bund gelungen, nicht zuletzt auch durch das Engagement vieler ehrenamtlicher Ausbilder/innen, die Bereitschaft zur Hilfe im Notfall in der Bevölkerung zu vertiefen.